Das Problem ist altbekannt. Oftmals führt die mangelnde Wartung einer Gastherme oder die vergessene Reinigung eines Schonsteins erst nach Jahren zu einem Drama mit tödlichem Ende. Da es jahrelang gut gegangen ist, hat man die Wartung der Therme erst Recht vernachlässigt. Man hat nicht beachtet, dass sich Ziegelsteine vom Schornstein gelöst haben und im Abzug verkeilten. Eine Dohle legte ihr Nest in vier Meter Tiefe an und baute ihr Nest über die Zeit zu einem dichten Bollwerk aus. Der Dunstabzug vom Kamin ist verstopft. Man bezahlt solche Nachlässigkeiten irgendwann mit dem Leben. Bei jedem Verbrennungsvorgang, bei dem es zu Sauerstoffmangel kommt, entsteht unbemerkt Kohlenmonoxid.
Solange nur kleine Mengen Kohlenstoffmonoxid entstehen, und der Raum gut durchlüftet ist, besteht keine unmittelbare Gefahr. Bei kleinen Mengen des geruchlosen Gases bekommt man nur Kopfschmerzen. Diese verschwinden bei ausreichend Sauerstoffzufuhr wieder. Es müssen häufig mehrere Komponenten zusammenkommen, bevor Menschen in Lebensgefahr geraten. Beispielsweise kann der Einbau von Thermopen-Fenstern die Belüftungssituation so verändern, dass eine mangelhaft gewartete Therme zum Gefahrenpunkt wird. Sie sondert wegen eines unvollständigen Verbrennungsvorgangs und Sauerstoffmangel Kohlenstoffmonoxid ab. Dieses reichert sich wegen der luftdichten Fenster nun in höherer Konzentration im Raum an. Lüftet man in den Wintermonaten weniger, steigt die Gefahr. Die Fenster beschlagen. Im Schlaf bemerkt man dieses Gefahrensignal allerdings nicht. Außerdem können beschlagene Fenster auch auf hohe Luftfeuchtigkeit im Wohnbereich hinweisen. Auch der Einbau von Klima-Anlagen oder Anlagen, die Hausstaub ansaugen, kann die Sauerstoff- und Frischluftzufuhr im Raum minimieren. Schon deswegen sollten alle Geräte, in denen Verbrennungsvorgänge ablaufen, regelmäßig gewartet und die Sicherheitsmaßnahmen mit Blick auf die vorhandenen Feuerstellen ausgerichtet werden. Zusätzlich sollte im selben Raum ein CO-Warngerät vorhanden sein.
Die eingeatmete Dosis macht das Gift tödlich
Wie man im Internet recherchieren kann, gibt es im Haushalt zahlreiche Quellen, aus denen Kohlenmonoxid austreten kann. Verstopfte Schornsteine, die Kamine entlüften,
– zu selten gewartete oder verschmutzte Gas- oder Öl-Verbrennungsanlagen
– Zigarettenrauch in schlecht gelüfteten Raucherräumen
– nicht funktionierende Belüftungsöffnungen an Befeuerungsanlagen
– unbemerkte Schwelbrände in der Wohnung
– oder ein auskühlender Grill im Wohnwagen
– sie alle sind potenzielle Gefahrenherde für die Entstehung von Kohlenstoffmonoxid. Dieses geruchlose Gas entsteht außerdem bei Wohnungsbränden als Teil des gefürchteten Rauchgases. Mittels eines installierten CO-Wächters könnte man eine steigende Konzentration des Gases bemerken. Durch reine Sinneswahrnehmung aber nicht. Unsere Sinne sind nicht darauf programmiert, Kohlenstoffmonoxid-Austritte oder Anreicherungen zu bemerken. Umso wichtiger ist es, sich zu schützen.